Ariane Opitz

„Formen der Öffnung“

Oft ist mein erster Schritt, einen Durchbruch in das Material zu schlagen, so daß sich „Vorne“ und „Hinten“ des Objektes verbinden.
Diese grundsätzliche Veränderung, die Öffnung zum Raum führt zu Leichtigkeit und Kommunikation.
Der gestalterische Prozess ist geprägt von den vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten des Materials.
So lasse ich immer Teile der Skulptur mal mehr, mal weniger bearbeitet, behauen, behandelt.
Die natürliche Struktur des Materials steht neben der bearbeiteten und geht ineinander über.
Eine Verbindung von Natur und Kultur.
Eine Öffnung oder ein Durchbruch ist ein geistiger Schritt der von Loslösung zu alten Mustern geprägt ist. Trotz der anfänglichen Öffnung verdeutlicht in meinen Skulpturen der Formendialog ein Streben nach Ganzheit.

Ist die ständige Öffnung zu Neuem, zur Technik, zur multikulturellen Vielfalt unseres Planeten ...nicht ein deutliches Charakteristikum unserer Zeit?
Sind wir als Individuen und als großes Ganzes nicht gezwungen, uns ständig neuen bahnbrechenden Öffnungen/Erneuerungen hinzugeben, um zu einer neu organisierten Form der Einheit zu gelangen,
einer Einheit in Vielfalt?

Meine Skulpturen sind Ausdruck meiner geistigen Suche. Es ist ein Weg nach Innen, eine Meditation. Organische, abstrakte Formen werden so ein Ausdruck von „Seelenbewegungen“. Ich arbeite mit Stein, Holz/Wachs und Lehm. Diese Naturmaterialien sprechen den Menschen auf ursprüngliche Weise an und lassen ihn zu sich selbst kommen.
Die Komplexität und der Reichtum des Lebens geben mir eine Vielfalt, die ich auszudrücken suche und gleichzeitig in eine Einheit bringe.
Die im Arbeitsprozess sich erschließenden Zusammenhänge und Einsichten veranlassen mich oft, die entstandenen Objekte mit anderen Skulpturen in Beziehung zu setzen und damit größere Prozesse und Entwicklungen wahrnehmbar zu machen. Manche Skulpturen schließe ich zu Zyklen zusammen. Danach verbinde ich die einzelnen Skulpturen mit Textstücken aus den heiligen Schriften der Religionen, um zu verdeutlichen, daß ich geistige Prozesse anspreche. Besondere Inspiration sind mir dabei die Schriften Bahá’u’lláhs.
Auf einigen meiner Vernissagen wurden diese Texte von den beiden Musikern Angelika Görs und Stefan Mennemeier vertont. Sie gingen dabei von Skulptur zu Skulptur und schufen eine Atmosphäre, die es dem Betrachter erleichterte sich einzulassen, zu sehen und zu hören, und sein Inneres mitschwingen zu lassen.

Ariane Opitz, Murnau, 2005,

zurück zu Oberseite

HomeVitaGalerie KunstPädagogikPresseÜber meine Kunst VorträgeKontaktImpressumDatenschutzDisclaimer