Ariane Opitz

Kunst - Natur - Pädagogik: Konzept

Projekt Wald und Kunst

Dieses Projekt hat sich von 2007-2010 in Bayern entwickelt. In den ersten beiden Jahren mit einer kleinen Gruppe von 5 Kindern und einer Leiterin und im letzten Jahr im Rahmen des Herrmannsdorfer Kindergartens mit einer Gruppe von 14 Kindern mit zwei Betreuern und einer Praktikantin.

Im letzten Jahr wurde dieses Projekt themenweise in den Innenraum, für Waldtage und Waldfeste in ein anderes Konzept eingebunden, in dem auch noch pädagogisch eine Bewegungsbaustelle nach Hengstenberg und Pikler hinzukam, sowie der Kontakt zu den Tieren des Herrmannsdorfer Biobauernhofes.

Das Projekt im Wald findet von 8:00 – 13:00 oder 14:00Uhr statt.

An der Waldstelle des Kindergartens befindet sich ein gemütlicher Holzbauwagen mit Ofen und einem Regal mit kreativen Materialien. Dieser Wagen gibt Schutz und Wärme für die Brotzeit und andere Tätigkeiten bei jedem Wetter.

Eine sogenannte Sturmhütte mit sanitären Anlagen und verschiedensten pädagogischen Materialien wäre in Zukunft sehr gut denkbar. Diese könnte nicht nur eine Ausweichmöglichkeit bei Sturm- und heftiger Windvorhersage sein, sondern auch ein kultureller Innenraum als ergänzendes, pädagogisches Angebot zur natürlichen Umgebung. Im sinnvollen Maß könnte dieser Innenraum in den wöchentlichen/monatlichen Rhythmus je nach Jahreszeit integriert werden.

Leiterin des Projektes ist Ariane Opitz, Pädagogin und staatlich anerkannte Erzieherin in Ausbildung. Ariane Opitz ist Diplom-Objektdesignerin, freischaffende Bildhauerin. Sie findet in der Art des Lernens, bei der das innere Streben des Kindes sich mit dem Äußeren verbindet, eine direkte Verbindung und Erfahrung mit ihrer eigenen künstlerischen Arbeit. Es bedeutet für sie eine tiefe Freude diese innere Entwicklung und die Arbeit in den Kindern mitzuerleben. S eit Anfang 2006 werden ihre Kurse durch die Künstlersozialkasse des Bundes anerkannt und unterstützt.

Sie hat sich während der Erziehung ihrer beiden Kinder, Lisa und Fabian, intensiv mit der Pädagogik von Dr. Emmi Pikler, Maria Montessori und Rudolf Steiner auseinandergesetzt und als ausgebildete Tagesmutter gearbeitet.

Seit neun Jahren gibt und erweitert sie ihre pädagogischen Kenntnisse als Leiterin von Eltern-Kind-Gruppen, in Form von Krabbel- und Waldkindergruppen. Sie hat ihr Montessoridiplom beim Institut für ganzheitliches Lernen im Oktober 2007 mit Erfolg abgeschlossen.
Seit Anfang 2006 ist sie im Rahmen des evangelischen Bildungswerkes durch Vorträge über die Säuglings-und Kleinkinderziehung von Dr. Emmi Pikler in der Ausbildung von Tagesmüttern tätig. Seit September 2007 entwickelt sie ihr Projekt „Wald und Kunst“, das vom Landratsamt, dem Tageselternservice des Landkreises Ebersberg und von der Gemeinde Glonn durch Herrn Bürgermeister Esterl unterstützt und genehmigt wurde. Dieses Projekt wurde im September 2009 in den Herrmannsdorfer Kindergarten integriert und durch die Teamarbeit mit den Kolleginnen weiterentwickelt. Einsichten und Erkenntnisse der neusten Hirnforschung fließen in das Projekt ein und unterstützen seine grundsätzlichen Ansätze. Ariane Opitz erlebte in Herrmannsdorf eine sehr gute Zusammenarbeit mit der Sinn-Stiftung des Neurologen Herrn Gerald Hüters.

Ziel des Projektes „Wald und Kunst“ ist die kreative Potentialentwicklung der Kinder auf verschiedensten Ebenen. Es handelt sich um das Angebot eines kreativen Lernraums vorwiegend im Wald.

Getreu einem persischen Sprichwort „Der Mensch ist ein Bergwerk reich an Edelsteinen von unschätzbarem Wert, nur die Erziehung kann bewirken, dass es seine Schätze enthüllt.“ möchte hier die Künstlerin durch den Lebensraum der Natur eine Möglichkeit zur Entfaltung bieten.

Die Bewegungsmöglichkeit, das Angebot sowohl an natürlichen Ausdrucksmaterialien, als auch das Angebot an strukturierten, kulturellen Materialien ( z.B. Montessori-Materialien) und Anregungen dienen dem suchenden, kindlichen Körper und Geist seine inneren Edelsteine immer mehr zu enthüllen.

Die Haltung der Betreuer ist darauf gerichtet eine persönliche und individuelle Beziehung zu den Kindern aufzubauen. Durch das Verständnis für die Bedürfnisse der Kinder und das pädagogische Angebot wird eine offene, vertrauensvolle, sichere und damit kreative Atmosphäre geschaffen.

Die Erkenntnisse der Hirnforschung sind bewußt: die Jahre im Kindergarten sind eine grundlegende Zeit für die Entwicklung der Persönlichkeit der Kinder, ihr soziales Empfinden, die Entwicklung ihrer emotionalen Intelligenz und den Aufbau ihrer Bereitschaft, sich den Dingen dieser Welt zu widmen.

Der Wald bietet den Kindern einen herausfordernden, sich wandelnden, natürlichen Lebensraum, in dem sie viel Bewegungsfreiheit genießen.
Sie lernen von den Jahreszeiten, sowohl die anstrengenden als auch die traumhaft schönen Momente, und alle die dazwischen liegen, kennen.
Es ist ein Raum mit dem der Mensch höchst gefordert ist, sich körperlich und geistig auseinanderzusetzen. Dies fördert die Gesundheit der Kinder enorm, sowohl in der körperlichen Abwehr, als auch in der Koordination und Formung der körperlichen Kräfte. Die Umgebung und Stille des Waldes bietet dem Kind eine große Möglichkeit bei sich selbst anzukommen. Frühere Hospitationen in anderen Waldkindergärten zeigten Ariane Opitz schon früh das ausgeprägte Rollenspiel der Kinder im Wald. Der Stock, der im Wald so viel herumliegt, scheint besonders für Jungen ein Ursymbol darzustellen, das im freien Spiel mal jene, mal diese Rolle trägt. Das Sammeln, Suchen, Unterscheiden...die natürliche Form kann für vieles stehen und bietet Mädchen und Jungen die Möglichkeit ihre Vorstellung zu leben und auszudrücken. Die Wichtigkeit der freien Bewegung, des Balancierens etc. ist für die geistig/körperliche Entwicklung bzw. Intelligenz mittlerweile wissenschaftlich erwiesen.

Dieses so wichtige „freie Spiel“ der Kinder findet in diesem natürlichen Lebensraum weniger einengende Grenzen. Aber die wichtigen Regeln des Einzelnen, wie der Gemeinschaft kommen hier sehr deutlich und dringend zum Vorschein. Die Schönheit der Natur formt das ästhetische und geistige Empfinden der Kinder. Diese zu beobachten, zu achten und zu erhalten ist wichtige Aufgabe der Erziehung im Wald. Das Gefühl des Eingebundensein in die Natur und in die menschliche Gemeinschaft ist hier ein wertvoller Begleiter.

Kunst

Der künstlerische, gestalterische Aspekt zeichnet sich durch ein Angebot an Naturmaterialien aus, die die Kinder inspirieren sich selbst auszudrücken, wie Naturfarben, Ton und Lehm, Speckstein, Schnitzen und bearbeiten von Hölzern: Pfeil und Bogen, Speere, Musikinstrumente etc. können hergestellt werden.

Gemeinsames Singen zu den Jahreszeiten und zum Wetter steht auf dem täglichen Plan.

Der Wochenrhythmus wurd durch folgende Schwerpunkte an den verschiedenen Wochentagen verdeutlicht und für die Kinder spürbar: Geschichtentag (Montag), Werktag (Dienstag), Vorschultag (Mittwoch), Farbentag (Donnerstag), Kochtag (Freitag).

Durch Geschichten, Reime, Waldmärchenerzählungen und Tier-und Waldgedichten aus unserer deutschen Literatur und der Waldorfpädagogik, die die Künstlerin anschaulich darzustellen weiß, wird die Phantasie, das Sprachgefühl und der Wissensdurst der Kinder angeregt.

Gemeinsames Betrachten im Wald von berühmten Gemälden auf Abbildern oder eventuell auch ein kurzer gemeinsamer Museumsbesuch gibt den Kindern malerische Empfindungen und Anregungen.

Die Bedeutung des freien Spiels hat hier durch die natürliche Umgebung seine besten Voraussetzungen und bietet der Phantasie des Kindes freien Raum.

Das Erleben von Stille im Wald gibt die Grundvoraussetzung für ein Lernen und Arbeiten von Innen heraus, für Ruhe und Konzentration.

Wald

Wissen aus den verschiedenen Schöpfungsbereichen der Natur wird je nach Interesse der Kinder zum Thema gemacht: Wissen über die Mineralien, über die Pflanzen, über die Tiere, über die Menschen. Die Unterschiede dieser Schöpfungsbereiche werden wahrgenommen. Der Wandel der Jahreszeiten wird bewußt miterlebt und die eigenen körperlichen Grenzen in der Auseinandersetzung mit der Natur wahrgenommen. Die vier Elemente, Feuer, Erde, Luft und Wasser werden in den verschiedenen Jahreszeiten thematisiert.

Der Mensch

Zum Thema des Menschen werden unterschiedliche Daseinsformen verdeutlicht und menschliche Tugenden durch kleine Geschichten angesprochen. Grundgedanke des hier zugrunde liegenden Menschenbildes ist, daß der Mensch, der geistigen Erziehung bedarf, um „Kultur“ hervorzubringen. Diese geistige Erziehung ist die Aufgabe der Stifter der großen Weltreligionen der Menschheit. Die Verschiedenartigkeit der Erde, der Menschen, der Kinder sowie ihrer Religionen wird als einen Reichtum und als eine Einheit in Vielfalt vermittelt. Jedes Kind der Gruppe wird mit seinen individuellen Fähigkeiten gewertschätzt. Religiöse Geschichten aus dem reichen Fundus der Weltreligionen, die den Kindern verständlich sind und ihren Mut und ihre menschliche Wahrnehmung, Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Höflichkeit entwickeln, werden den Kindern sehr anschaulich und lebendig dargeboten.

Die Montessori-Pädagogik

Die Montessori-Pädagogik möchte die Kinder als Gesamtpersönlichkeiten ansprechen. Sie fördert daher die kognitiven, sozialen, manuellen, physischen, emotionalen und spirituellen Fähigkeiten der Kinder. Diese Pädagogik spricht von dem inneren Bauplan („sensible Phasen“) des Kindes, der erkannt und respektiert, in einer ansprechenden Umgebung seine Entfaltung erleben sollte.

Maria Montessori sagt, es seien zwei Dinge zu tun:
„Erstens eine Kenntnis von Gott und allen Dingen der Religion zu geben. Zweitens die verborgenen Kräfte des Kindes zu erkennen, zu bewundern und ihnen zu dienen und demütig zur Seite zu treten, mit der Intention der Mitarbeit, so daß die Personalität des Kindes mit seiner inneren Gegenwart immer vor uns steht.“ (Skript, 1. Teil, Seite 77).

Die strukturierten, klaren Montessori-Materialien dienen den Kindern, neben den natürlichen Formen im Wald, zum Verständnis von kulturellen Strukturen. „Übungen des praktischen Lebens“ und „Sinnesmaterial“ werden auf Tischen oder im Bauwagen dargeboten und können so auch von den Kindern im Wald geübt werden.

Durch die ordnende, geistige Struktur, die diese Materialien vermitteln, strukturiert das Kind sich selbst.

Das Arbeiten damit kann daher mit einer Art selbstgesteuerten Meditation verglichen werden. Die darstellende Art der Mathematik in dieser Pädagogik erlaubt es Kindern, einen sinnlichen und spannenden Einblick in diesen Bereich zu bekommen. In der Natur können die erkannten Rhythmen und das Zählen wieder- gefunden werden. Lebensstrukturen, Zahlen und Sprache werden in dem natürlichen Rahmen des Waldes ganzheitlich angesprochen.

Waldorfpädagogik

Auch die Waldorfpädagogik vertritt ein Lernen mit Hand, Kopf und Herz.

Beide dieser Ansätze haben sich historisch parallel entwickelt und stellen für mich, aus einer ganzheitlichen Sicht, Antworten auf unterschiedliche Grundbedürfnisse der kindlichen Entwicklung dar. Versuchen die Montessorimaterialien Zusammenhänge des Lebens materiell und ordnend darzustellen, um dem forschenden Geist zufrieden zu stellen und zu erden, so antwortet die Waldorfpädagogik für mich auf die innere Sehnsucht nach eigener Gestaltung, geistiger „Hülle“, Schutz und Nähren an inneren Bildern und Vorstellungsvermögen. Das kleine Buch der „Rhythmen und Reime“, sowie die Handgestenspiele der Wilma Ellersiek fließen in diesem Projekt fast täglich in die Morgenkreise ein und lassen natürliche Beobachtungen durch Sprache erlebbar werden. Das Sich-Verwandelnde in der Natur, was in diesen kleinen Gedichten und Reimen immer wieder nachempfunden wird, bringt in den Kindern ein natürliches Staunen, eine absorbierende Aufmerksamkeit hervor, die die Kinder nahe zu sich selbst bringt. Daraus entsteht eine natürliche Ehrfurcht allem Lebendigen gegenüber.

Die Rhythmen, die diesem Konzept zugrunde liegen, wie der Tagesablauf, die Wochenstruktur und der Jahresablauf betten das Kind in einen natürlichen Rhythmus, der ihnen Halt und Orientierung vermittelt.

Pädagogik von Dr. Emmi Pikler

Diese Grunderkenntnisse zur Säuglingserziehung von Frau Dr. Emmi Pikler, Leiterin eines Säuglingsheimes in Budapest im letzten Jahrhundert, haben das vorliegende Projekt besonders in der Bewegungserziehung der Kinder sowie auch in der Entwicklung der persönlichen Beziehung der Erzieherinnen zum Kind geprägt. Die Erfüllung kindlicher Grundbedürfnisse nach emotionaler Sicherheit, Vertrauen und individuellem Verständnis einerseits und die Freiheit des eigenen Experimentierens mit der eigenen Bewegung im Rahmen einer herausfordernden aber sicheren Umgebung sind Grundvorraussetzung für die gesunde Potentialentfaltung des Klein- und Kindergartenkindes.

Weltbürger

„Die Erde ist nur ein Land und alle Menschen seine Bürger.“

Die Welt und ihre Menschen werden den Kindern als zusammenhängig und zusammengehörig nahegebracht.

Als Basis der religiösen Erziehung dienen die Urschriften von fünf der am weit verbreitesten Religionen der Welt (buddhistische Schriften, Bibel mit Neuem-und Alten Testament, Koran, Baha’i-Schriften). Im Sinne der Völkerverständigung und Friedenserziehung ist es grundlegend die einfachen, geistigen Prinzipien zu erkennen, die allen heiligen Schriften der Erde gemein sind.

Die Umsetzung dieser geistigen Prinzipien in unser Handeln sollte sich in der Atmosphäre der Gruppe, dem Interesse an einem selbst und am anderen, am Gerechtigkeitssinn und der Gemeinschaft in der Gruppe ausdrücken.

Die christlichen Feste formen hier unseren Jahresrhythmus und werden durch ihre ursprünglichen Geschichten (Weihnachten) oder dem bewußten Erleben der Entwicklung in der Natur (Ostern, Pfingsten sind Themen von geistigen Verwandlungsprozessen) auf elemtare Weise nahegebracht.

Der Gedanke des Weltbürgers und die damit verbundene Offenheit, die in Wissen begründet ist und deshalb keine Haltlosigkeit darstellt, kann auch Inhalt von Geschichten sein.

Das literarische Werk Michael Endes von „Jim Knopf und Lukas dem Lokomotivführer“ ist eine wunderbare Geschichte zur Vorbereitung auf die Schule und verdeutlicht auch sehr stark die vorurteilslose Haltung des Weltbürgers. Es soll je nach Interesse der Kinder, als fortlaufende Geschichte für die Vorschulkinder mit einfließen.

Geschichten zu verschiedenen Völkern der Welt, wie die Inder (Herbst), Eskimo (Winter), Indianer (Frühling) und Afrikaner (Sommer), können den Kindern ansatzweise verschiedene Lebensweisen in einfacher Form vor Augen führen und ihr Interesse wecken.

Regeln und Gebote

Der Umgangston zwischen allen sollte so freundlich wie möglich sein; ein "Bitte" oder "Danke" kann Türen öffnen! Regeln des Respektes vor der Natur und ein damit verbundenes Umweltbewußtsein sind Grundlage. Wenn Beleidigungen und Verletzungen sich zeigen, wird dies mit allen beteiligten Kindern thematisiert. Ziel ist das Eingebundensein aller in die Gemeinschaft und das Wohlbefinden aller. Verschiedene Haltungen und Gefühle werden immer verbalisiert und bewußt gemacht, so daß die Kinder größtmögliche Selbstständigkeit und Würde in dem Lösen von Konflikten haben können. Die gemeinsamen Regeln und Ziele sollten, wenn irgend möglich, in Selbstständigkeit von den Kindern verstanden und mitgetragen werden. Aber Kindern, die eine klare Grenzsetzung herausfordern, wird gezeigt, daß Verletzungen anderer in welcher Form auch immer nicht zugelassen werden und jeder Probleme mit anderen auch aktiv wieder lösen und „gutmachen“ kann und auch sollte. Hat ein Kind durch ein Problem den Bezug zu den Betreuern und den Kindern verloren und kann dieser Bezug auch durch mehrmalige Versuche der Betreuer nicht wieder aufgebaut werden, so wird Kontakt mit den Eltern aufgenommen.

Verschiedenste andere Regeln der Sicherheit sind im Wald dringend notwendig und müssen mit der Zeit von den Kindern gelernt und verinnerlicht werden.

Einige soziale, feste Regeln dienen der allgemeinen Entspannung und des friedlichen Miteinanders in der Gruppe. Das Bedürfnis nach Rhytmus und Orientierung im Kindergartenalter findet sich befriedigt durch einen persönlichen, liebevollen Kontakt von den Betreuern zu jedem einzelnen Kind; ebenso im Alltagsrhytmus des Kindergartens (Morgenkreis, Weg zum Waldplatz mit festen Stationen, gemeinsame Brotzeit, Schlußkreis, Weg mit festen Stationen zurück zum Abholplatz), sowie im Wahrnehmen der Jahreszeiten, in denen, wie schon erwähnt, unterschiedliche Themen mit den Kindern besprochen werden.

Vorbereitung auf die Schule

Der Wald fördert die Auseinandersetzung mit der Außenwelt. Durch das Fehlen von Spielzeug im Außenbereich tritt die Wichtigkeit der Sprache mehr in den Vordergrund: Das Sprechen ist hier das wichtigste Spielelement.

Die sozialen Kompetenzen werden in der Waldkindergruppe besonders gut gefördert. Bei Konflikten wird sich Zeit genommen, so daß die verschiedenen Sichtweisen des Konfliktes ausgesprochen werden können. Die Betreuer helfen den Kindern Worte für ihre Gefühle und Gedanken zu finden. Es wird genügend Raum dafür gegeben, daß Kinder bei Lösungen mithelfen können.

Die Montessorimaterialien, ein Sandtisch zum „Schreiben mit dem Finger“ sowie Geschichten, wie die vom Zwerg Mejuk, geben eine gute innere Struktur der Wahrnehmung und erstes Heranführen und Begreifen, der in der Schule unterrichteten Themen.

Es gibt natürliche, sensible, geistige Phasen der Kinder, auch „offene Fenster“ genannt, wo Kinder von sich aus Interesse an Zahlen und Buchstaben, Mengen etc. zeigen. Dies hat Maria Montessori schon damals erkannt und benannt hat und ist von der heutigen, modernen Hirnforschung ein nachgewiesenes Phänomen. So kann es passieren, daß ein Kind durch die hier dargebotenen Anregungen oder angebotenen Materialien bereits vor Schuleintritt zählen und lesen/schreiben kann. Dies wird keinesfalls forciert, kann aber natürlicherweise von den Kindern aus kommen.

Elterngemeinschaft

Die Elterngemeinschaft trägt das Projekt der Kinder.

Um die Eltern als Gemeinschaft auch spürbar werden zu lassen, ist es sicherlich unabdingbar, daß zwischen ihnen ein solcher Mut und ein solches Vertrauen herrscht, daß unterschiedliche Meinungen zu Tage treten können und man sich miteinander offen und geduldig berät, um das Beste für alle Kinder hervorzubringen. Sicherlich ist es schädlich für jede Gemeinschaft, wenn auch nur über eine Person oder mehrere hinter dem Rücken negativ gesprochen wird.

Durch Hospitationen der Eltern (mindestens einmal im Jahr) bekommen die Eltern ein eigenes Bild der Kinder im Waldgruppenalltag. Daran anschließende persönliche Gespräche des Austausches mit den Betreuern sollen eine stabile Basis des Verständisses beider Seiten bilden und dem Kind dienen.

Gemeinsame Elternarbeitstage zur Vorbereitung des Waldstandortes und gemeinsame Elternabende, die dem Austausch, dem gemeinsamen Lernen und der Planung dienen, sollen zur Festigung dieser Gemeinschaft beitragen. Der letzte Elternabend im Jahr soll dem gemeinsamen Rückblick und der Reflexion dienen.

Schmerzvolle Abnabelungsprozesse der Kinder von Mutter oder Vater sollen hier liebevoll, geduldig und respektvoll für beide Seiten gelebt werden. Die Kinder können so lange von ihren Bezugspersonen begleitet werden, bis die Kinder Vertrauen in die Betreuer, in den Wald, den Weg und die Gruppe gewonnen haben und sich dieses „Abenteuer“ selbst zutrauen. Trotzdem können manchmal Tränen nötig sein, die dann auf dem mitfühlenden Schoß der Betreuer fließen dürfen. Außerdem ist es den nahen Bezugspersonen der Kinder möglich, am ersten Tag nach den Ferien die Kinder in den Wald zu begleiten, falls die Kinder dies zum Wiedereinstieg in unseren Waldalltag brauchen.

Feste und Geburtstage

Die religiösen, christlichen Feste, die den Rhytmus unseres Kukturkreises ausmachen (z.B. Weihnachten) werden den Kindern zum Teil in den biblischen Geschichten erzählt oder durch natürliche Natursymbolik nahegebracht (Ostern und Pfingsten).

Weihnachtsmann und Osterhase hinterlassen kleine Geschenke für die Kinder. Ostereieranmalen und Ostereiersuchen im Wald wird als spaßiges Frühlingsspiel verstanden.

Vier Hauptfeste im Jahr unterstreichen den Jahresrhythmus dieser Kindergartengemeinschaft: Erntedank, Laternenfest (St. Martin – Thema: Teilen), Frühlingsfest, Sommerfest eventuell für Vorschulkinder mit Übernachtung im Wald.

Bei der Gestaltung der Feste werden die Eltern gebeten, sich mit einzubringen, so daß es gemeinsame Vorbereitungen und Feste werden. Besonders in diesem Rahmen sollte den Vätern die Möglichkeit gegeben werden, den Kindern etwas zu zeigen, von ihrer Arbeit zu berichten oder Geschichten zu erzählen. Das Erntedankfest ist eine Möglichkeit auch Freunde und Oma und Opa in den Wald einzuladen.

Die Geburtstage der Kinder werden in der Gruppe gefeiert. Es wäre schön, wenn das Kind an diesem Tag einen einfachen Kuchen für alle Kinder mitbringen könnte und außerdem ein Jahresbuch des eigenen Lebens. Dies ist ein Lebensbuch mit Fotos und kurzer Erzählung. Es zeigt in vereinfachter Kürze in jedem Lebensjahr des Kindes auf, was passiert ist. So kann die Gruppe durch ein Ritual mit einer kleinen Weltkugel die Entwicklung und Erfahrung des jeweiligen Kindes kennenlernen, verstehen und würdigen.

Ariane Opitz persönlich bekennt sich zum Baha’i-Glauben (www.bahai.de) und sieht damit jede Weltreligion als gleichwertig und göttlich an. Da sie die neun Baha’i-Feiertage im Jahr gerne begehen möchte, bittet sie die Eltern um Verständis, daß an diesen Tagen, wenn sie auf einen Werktag außerhalb der Ferien fallen, sie von ihrer Kollegin vertreten wird oder der Kindergarten ausfällt. Diese Daten sind: 21. März, 21. April, 29. April, 2. Mai, 23. Mai, 29.Mai, 9. Juli, 20. Oktober, 12.November. Ariane Opitz beginnt dafür das Kindergartenjahr bereits eine Woche vor Ende der Sommerferien.

Ausflüge

Ein gemeinsamer Ausflug in Begleitung einer Mutter oder Vater zu einem Polizisten im Polizeirevier, zu den Werkstätten oder zu einem Feuerwehrmann, der einem ein Feuerwehrauto erklärt, zu einer Babykrippe, zu einer Autowerkstatt oder einem Museum etc. können 1-2 mal im Jahr unseren Horizont, hinaus in die menschliche Gesellschaft, erweitern und unsere Verbindung herstellen.

Das Team der Betreuer:

Das Team strebt danach, gemeinsam das Beste für die Kinder zu ermöglichen.

Neben den Betreuungszeiten wird das Team täglich eine kurze Feedbackrunde nach der Arbeit durchführen und sich im wöchentlichen Teamkreis austauschen, um Reflexion durchzuführen und gemeinsame Pläne zu entwickeln. Jeder im Team bringt seine spezifischen Qualitäten ein und wird dafür geschätzt. Die Beziehungen im Team beruhen auf offenem und ehrlichen Austausch und gegenseitigem Respekt. So steht das Team als Gemeinschaft unterschiedlicher Charaktere, die eine friedliche Atmosphäre für die Kinder ausstrahlen und sichern.

Sonstiges:

Ariane Opitz wird ein Mobiltelefon bei sich tragen und eine Erste-Hilfe-Ausrüstung. Im Rahmen ihrer Tagesmutterausbildung hat sie einen Erste Hilfe-Kurs absolviert.

Über Kleidung und Zecken wird informiert.

Anmeldung und Informationen unter:

Tel.: 0152 02 34 29 40

info@ariane-opitz.de
www.ariane-opitz.de

 
 
 
 
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