Ariane Opitz

Friedvolles Miteinander im Säuglingskinderheim Lóczy in Budapest

Ich möchte Ihnen heute Abend in Ansätzen Erkenntnisse über die Erziehung von Säuglingen und Kleinkindern von der Kinderärztin Dr. Emmi Pikler wiedergeben, die sie nach dem 2. Weltkrieg in dem Lóczy-Kinderheim in Budapest umsetzte.
Es handelte sich dort um Waisenkinder, die schon durch traumatisierende Erfahrungen geprägt in dieses Kinderheim zur Pflege kamen. Nach ca. 50 jährigem Bestehen dieses Heimes sind viele Untersuchungen gemacht worden und man stellte fest, daß die Kinder die ihre ersten Jahre in der Pflege dieses Heimes verbracht haben, später adoptiert wurden oder schlimmstenfalls in weiteren Institutionen aufwachsen mussten, doch die Reife erlangt haben, keinem Heimsyndrom zu erliegen und gesunde, eigene Familien aufzubauen.
Das Geheimnis dieser wunderbaren Stärkung von Säuglingen liegt in diesem Heim in der Art der Pflege.
Die Hände der Pflegerin arbeiten sanft, zärtlich, gewaltlos niemals hastig und routiniert. So nimmt der Säugling bewußt seinen Körper wahr. Die Beziehung beruht auf der Kommunikation gleichwertiger Partner, wobei sich die Pflegerin an den Rhythmus und den Verständnisradius des Kindes anpasst. Dabei wird dem Kind der Raum gegeben, seine eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und deren Befriedigung bewußt zu erleben.
Diese Befriedigung aus der aktiven Teilnahme an der freundlichen und friedlichen Beziehung mit der Person, die pflegt, ist die Grundlage für die Selbstständigkeit des Kindes und seiner Offenheit der Welt gegenüber.

 
 
 
 
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